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Die Firma „Becker Guss“ ... ...und wie alles begann

Um die Jahrhundertwende gab es in Wien Ottakring anlässlich der Ausgrabungen für die öffentliche Vororte-Linie als Nebenprodukt des umfangreichen Aushubs diverse Sandfunde, die als sogenannter „Gießerei-Sand“ industriell ideal verwendet werden konnten. Daher entstanden vor allem im besagten 16. Wiener Gemeindebezirk zahlreiche Gießereien, wie zum Beispiel die Firma „Grüllemayer“ (deren Großbetrieb am heutigen Standort der Ottakringer Brauerei angesiedelt war), die Leichtmetallgießerei Zimmermann (die sogar noch bis zum Jahr 2011 im Bezirk weiter existierte) und auch die Firma „Becker Guss“.

Letztere wurde von Carl Becker im Jahr 1914 am Ottakringer Standort in der Eduard-Sueß-Gasse gegründet und errichtet. Becker begründete seinen Start ins Gewerbe mit dem Einschmelzen von Messing- und Bronzehülsen während und nach dem 1. Weltkrieg und so spezialisierte man sich in der Gießerei zu dieser Zeit ganz auf den Messingguss. Zur Zeit der Weltwirtschaftskrise ab 1928 schaffte es Carl Becker aufgrund der Spezialisierung und guten Auftragslage nicht nur Arbeitsplätze zu erhalten, sondern auch neue Stellen zu schaffen.

In dieser Zeit der Krise verlagerte sich der Produktionsschwerpunkt auf den Kunstguss und auf die Verwendung von Bronze. Zahlreiche kunstvolle Bronzefiguren für die beiden Handelspartner „Wiener Bronze“ und „Gödde“ wurden gefertigt.

Alois Meyer, Schwiegersohn und Nachfolger von Carl Becker, entwickelte das Unternehmen ständig weiter und nutzte den Wirtschaftsaufschwung nach dem 2. Weltkrieg zum Vorteil von „Becker Guss“, indem man natürlich sowohl für die Industrie, aber auch für den Kunstguss, der bis 1979 hoch im Kurs lag, produzierte oder anfertigte.

Ständige Einführung und Innovation von Technologien bildeten die Basis für eine gute Auftragslage, zunehmenden Wohlstand und sichere Arbeitsplätze. Nach seiner Pensionierung verbrachte Alois Meyer noch viele schöne Jahre im Kreise seiner Familie, ehe er im Alter von 95 Jahren in Wien verstarb.

Unter seiner Ägide wurde Becker Guss, also ein österreichisches Traditions- und Vorzeigeunternehmen in den Bereichen Industrie- und Kunstguss. Doch die Frage nach einer geeigneten Nachfolge und der Weiterführung der Firma ins nächste Jahrhundert bedrohte zum Zeitpunkt der Pensionierung von Herrn Meyer den Fortbestand und damit auch die Zukunft des Unternehmens.

Die Lösung dieses Problems war letztlich ein Zufall und ist dem Engagement eines Mannes zu verdanken, der branchenfremd, aber engagiert die Wege von Meyer kreuzte.

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